Die Liste der ‘Leading Figures’ in der deutschen Mode- und Streetwear-Szene lässt sich auf einige wenige Namen reduzieren. Einer dieser Personen, Moubarak Assima der Gründer von MOUBSEN.COM, sollte den Meisten bekannt sein, wir hatten die Ehre uns mit ihm über seine Arbeit, seine Geschichte und natürlich über Schuhe zu unterhalten.
Aber lassen wir ihn für sich selbst sprechen:
Hi Moubarak wie gehts dir? Kannst du dich einmal der AFEW Fam vorstellen?
Mir geht es bestens! Ich hoffe dir auch! Ich heiße Moubarak Assima und die meisten Leute nennen mich Moubi. Ich bin 26 Jahre jung und bin im Norden Münchens aufgewachsen und groß geworden.
Wie bist du zur Streetwear und Mode Kultur gekommen? Was war ausschlaggebend für deine Entwicklung?
Durch Hip-Hop habe ich zur Streetwear/Mode gefunden. Seitdem ich denken konnte, habe ich Rap-Musik gefeiert. Den ersten Artisten, den ich je gefeiert habe, war 50 Cent. 2006 bei Viva habe ich ein Musikvideo von ihm gesehen, wo er richtig krass angezogen war. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern welcher Track es war, es hat mich aber sehr stark beeinflusst. 2011 rum, als ich 14 war habe ich ein Pflichtpraktikum im ‚874‘ angefangen. Jeder Münchner der Streetwear liebt muss den Laden kennen. Das Praktikum hat mir so sehr zugesagt, dass ich in einigen Ferien schwarz dort gearbeitet habe, gegen Klamotten. In der Zeit habe ich Brands wie Stüssy, Dickies, Bape, Lee etc. kennengelernt. Und da war mir klar, dass ich unbedingt was in dem Bereich machen möchte. Ich wollte unbedingt mit coolen Brands zusammenarbeiten. Das waren schöne Zeiten.
Wie würdest du deine aktuelle Style-Richtung beschreiben/definieren, was zeichnet dich aus?
Ich hasse es, wenn ich die Frage gestellt kriege, hahaha. Ich mag einfache Streetwear, ich mag Casual Wear, ich mag aber auch High-Fashion. Ich denke mein Stil ist ein Abbild dieser Elemente.
Eine Marke fällt auf deinem Instagram Account und im Magazin immer wieder auf: C.P. Company. Woher kommt die Affinität für genau diese Marke oder für funktionelle Kleidung an sich?
Als ich mich damals ein bisschen mit Stone Island befasst hatte, bin ich auf C.P. Company gestoßen. Jedoch war ich viel zu pleite, um mir irgendwelche Pieces von denen zu kaufen. 2018 habe ich dann meine erste C.P. Company Kooperationsanfrage bekommen über Fake.PR – einer PR-Agentur. Seitdem arbeite ich eng mit C.P. Company zusammen. Es freut mich auch sehr, dass C.P. immer mehr Anklang in der deutschen Szene findet. Dadurch ist auch gleich automatisch das Interesse an funktioneller Bekleidung gekommen.
Wie ist dein Blick auf den Rest der Kultur in Deutschland?
Ich muss sagen, dass die deutsche Szene sich sehr langsam bewegt. Es bessert sich langsam, jedoch fehlt es mir an Persönlichkeit. Der Hype macht viele noch blind. Aber ich erfreue mich an jeden einzelnen Fit, den ich sehe, wo man merkt, dass man sich Gedanken gemacht hat und es einfach passt.
Dein Magazin moubsen.com sollte den meisten Leser*innen ein Begriff sein, was hat dich zu deinem eigenen Magazin gebracht und was ist das genaue Konzept dahinter?
Mich hat meine damalige Fotografin dazu ermutigt einen Blog zu starten, da wir viele Bilder für Instagram gemacht haben und wir noch so viel Content überhatten. Sie hatte damals auch einen Blog und schlug mir die Idee vor.
Ich dachte mir nur: “Warum nicht?”. Jedoch war meine Grammatik richtig beschissen und ich lud nur Bilder hoch, bis mir Adrian Bianco die Hölle heiß gemacht hat, hahaha. Grüße gehen raus an Kaj und Adrian!
Das Konzept ist einfach: Ich schreibe darüber, was mir gefällt.
Auf deinem Magazin findet jeder der in der Mode Kultur stattfindet einen interessanten Artikel, welches deiner Projekte war das Interessanteste für dich persönlich?
Gute Frage. Da gibt es echt einige Sachen, die ich cool finde. Mein erstes großes Editorial für adidas. Das Serious Klein Interview. Die ganzen C.P. Company Editorials mag ich auch sehr. Ich kann mich wirklich nicht entscheiden.
Was war dein Highlight im letzten Jahr? Was war underrated? Was hatte Potential für einen Artikel?
Ich denke mein Highlight vom letzten Jahr war der Zig Kinetica II von Asap Nast. Die Farben und die SIlhouette funktionieren zusammen super gut. Über sowas habe ich mir echt wenig Gedanken gemacht, was ‚underrated‘ war. Aber wenn was underrated war, war es die Nike Shox von Skepta. Als der 2019 rauskam bin ich mit einem Homie (Grüße gehen raus an Benno) zu Solebox und haben sie uns dort gekauft. Wir waren natürlich um 10 Uhr schon da. Wir dachten, dass bisschen was los sein würde aber im Gegenteil. Es war nichts los. Heute sind die Stockx-Preise lächerlich hoch.
Welchen Hype ich auch cool fand und immer cool finden werde, ist der um die Nike Air Max Plus aka TN’s. Er ist ein Classic und wird es immer bleiben. Man sieht ihn in München fast an jedem Jugendlichen.
Seitdem ich 18 war, wollte ich mir die ‚Sunsets‘ kaufen, aber konnte ihn mir nicht leisten, weil die Resellpreise damals auch sehr hoch waren. Leider habe ich den 2018er Release verpennt, da ich mal wieder broke war. Der TN hat es sogar auf moubsen.com geschafft. Ein Shoutout an Jonathan für den Artikel.
Was steht im nächsten Jahr für dich an?
Mein Team und ich arbeiten derzeit an dem Launch von meiner Brand “Harakiri Studios”. Wir arbeiteten seit ein paar Jahren Insgesamt an fünf Pieces. Es sind drei fertig geworden. Ich bin so glücklich um den Output, weil die Pieces wirklich gut sind. Die Qualität ist on Point. Bald können wir schon online gehen. Die erstes Pieces, mit denen wir online gehen werden sind ein schwarzes Hemd und eine Hose bestehend aus Tencel und einem leichtem Elasthananteil, welches ein Set ist. Und zu guter Letzt eine Balaclava aus Merinowolle. Ein Shoutout an Jannik, Retro und Iris! Ich habe wirklich das beste Team.